Ein Workshop für Betroffene: Kollektive Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt

Organisiert vom KollUm – für kollektive Umgänge mit sexistischer Gewalt und sexualisiertem Machtmissbrauch

Wir wollen das Thema sexualisierte Gewalt kollektiv angehen, um der Vereinzelung und Tabuisierung von sexualisierten Gewalterfahrungen entgegenzuwirken. Wir wünschen uns einen Raum für Sichtbarkeit und Komplexität – für selbstbestimmtes Sprechen. Einen Raum, in dem wir unsere eigenen Sprechpositionen finden können, ohne irgendwelchen Vorstellungen und Bildern von Betroffensein entsprechen zu müssen.

In dem Workshop wollen wir uns mit euch über persönliche Auseinandersetzungsprozesse austauschen und die gesellschaftlichen Wirkweisen von sexualisierter Gewalt diskutieren:

– Wie kann ich selbstbestimmt über meine Gewalterfahrung sprechen (oder nicht sprechen) und was hindert mich daran?

– Wie hängen meine persönlichen Herausforderungen im Umgang mit der Gewalterfahrung mit gesellschaftlichen Bildern von sexualisierter Gewalt und Betroffenen zusammen?

– Welche Bedeutung haben gesellschaftliche Positionierungen im Kontext meiner Gewalterfahrungen?

– Wie wirken Gefühle von Scham und Schuld auf mich?

– Wie können hilfreiche Umgangsweisen aussehen, welche kollektiven Empowerment-strategien wünschen wir uns?

Wir wollen uns mit diesen Fragen auf unterschiedliche Weisen beschäftigen, zum Beispiel durch einen Austausch über Zitate und Texte, Audioaufnahmen von Demo-Redebeiträgen, Kleingruppengespräche und
Bewegungsformate. Wir versuchen verschiedene methodische Auseinandersetzungsmöglichkeiten anzubieten, so dass möglichst jede Person eine Weise findet, mit der er*sie sich wohl fühlt.

Datum: 13.11.2022

Uhrzeit: 11:00 bis 19:00
Ort: Dresden (genauen Ort, schreiben wir nach der Anmeldung)

Kontakt/ Anmeldung: ws-sise@riseup.net

Flyer: 03_SiSe-1311.pdf

 

Weitere Infos:

Der Workshop ist von Betroffenen für Betroffene von sexualisierter Gewalt/Vergewaltigung.

Der Workshop ist offen für alle gender und wird in deutscher Lautsprache stattfinden. Angaben zu räumlichen Barrieren und Umgang mit Hygienevereinbarungen folgen per Mail.

Die Maximalanzahl der Teilnehmende liegt bei 12, die Mindestanzahl bei 6.

Für die Umsetzung des Workshops entstehen Kosten. Die genaue Summe können wir im Moment noch nicht einschätzen und haben gerade auch noch keine Finanzierung. Daher wäre es toll, wenn ihr eine Spende dazugebt.
Am Workshop teilzunehmen ist nicht an einen Beitrag gekoppelt.

*Wenn du noch Fragen hast oder mehr Infos brauchst oder wenn du Interesse hast teilzunehmen, schreib uns gern eine Mail. *

Und noch ein bisschen was zu uns, die wir den Workshop konzipiert haben und anbieten werden:

Wir sind eine Arbeitsgruppe von „sichtbar und selbstbestimmt“, einer selbstorganisierten Gruppe von Menschen, die sexualisierte Gewalt/Vergewaltigung erfahren haben. Wir sind alle weiß, able-bodied (1), mehrheitlich cis-weiblich (2) und teilweise queer. Wir haben unterschiedliche soziale/ökonomische Hintergründe und haben alle studiert, einige von uns haben Therapieerfahrung. Wir haben alle unterschiedliche Erfahrungen von sexualisierter Gewalt machen müssen.

Uns ist das wichtig an dieser Stelle zu teilen, um transparent zu machen, dass wir auf vielen Ebenen eine sehr homogene Gruppe sind, die den Workshop konzipiert hat. Gleichzeitig sind die genannten Punkte auch immer nur Ausschnitte unserer jeweiligen gesellschaftlichen Positionierungen.

(1) Damit meinen wir Körper, die als physisch gesund gelten.

(2) Damit meinen wir Menschen, die sich mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, ok fühlen.